Andreas Sönnichsen bei einer Pressekonferenz in Wien zum Thema Kinderimpfung
Todesfälle sind nicht auszuschließen
Bisher ist in Österreich kein einziges Kind unter 5 Jahren an COVID verstorben, nur zwei im Alter von 5 bis 14 Jahren. Natürlich ist jedes einzelne Schicksal im höchsten Maße bedauerlich, aber es stellt sich die Frage, ob aus diesen wenigen Einzelschicksalen eine Impfempfehlung oder gar ein Impfzwang für alle Kinder abgeleitet werden kann und soll.
Von allen verfügbaren Corona-Impfstoffen ist bisher nur der Impfstoff von BioNTech/Pfizer für Kinder ab 12 Jahren zugelassen. Die Zulassung wurde von der EMA nur „bedingt“ erteilt, bis weitere Daten verfügbar sind. Diese bedingte Zulassung stützt sich auf eine kleine Studie an etwa 2000 Kindern mit einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von nur 56 Tagen. Lokale Nebenwirkungen traten bei 86% der geimpften Kinder auf, systemische Nebenwirkungen wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen bei etwa 60%. Auch schwere Nebenwirkungen traten vereinzelt auf.
Aufgrund der kurzen Beobachtungszeit und der begrenzten Fallzahl ist die Studie ungeeignet, um zuverlässige Aussagen über die Langzeitsicherheit und –effektivität der Impfung bei Kindern abzuleiten. Todesfälle sind nicht auszuschließen. In der Europäischen Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle von Arzneimittelwirkungen befinden sich bereits jetzt 583 Einträge zu unerwünschten Wirkungen von Comirnaty bei Kindern unter 18 Jahren.
Wenn auch der Eintrag alleine keine Kausalität nachweist, so ist jedoch auch nicht auszuschließen, dass die Impfung kausal für die berichteten Nebenwirkungen verantwortlich war. Insbesondere ist nicht auszuschließen, dass es auch bei Kindern zum Thrombotisch-Thrombozytopenischen Syndrom kommen kann, das bei jungen Erwachsenen inzwischen zahlreich im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Impfung aufgetreten ist.
Sowohl die deutsche STIKO als auch die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) und viele weitere medizinische Fachgesellschaften sprechen sich in Anbetracht des unklaren Nutzen/Risiko-Verhältnisses gegen die routinemäßige Impfung von Kindern aus. Die DEGAM schreibt wörtlich: „Deswegen sind Covid-Impfungen von Kindern und Jugendlichen allenfalls bei schweren Vorerkrankungen im Rahmen von kontrollierten Studien denkbar.
Es ist daher vollkommen unverständlich und ethisch höchst fragwürdig, dass die Österreichische Ärztekammer, die Österreichische Regierung und das Nationale Impfgremium die Impfung von Kindern in Österreich empfehlen oder gar eine Impfpflicht in Erwägung ziehen.
Univ. Prof. Dr. Andreas Sönnichsen, FA für Innere Medizin, Wien/Salzburg/München