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Wir stehen ein für eine große Menschheitsfamilie

Florian Mayr, Direktkandidat der Partei dieBasis, zu etablierter Politik und Basisdemokratie; Interview von Tom Otto, Memminger Kurier.

Bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag tritt auch die erst am 4. Juli 2020 gegründete Partei „dieBasis“ mit Kandidaten an. Die junge Partei ist in allen 16 Bundesländern mit Landesverbänden und zahlreichen Kreisverbänden vertreten. Wir sprachen mit dem Direktkandidaten für den Wahlkreis Ostallgäu, zu dem auch großer Teil des KURIER-Verbreitungsbegietes gehören, Florian Mayr, über seine Ziele und Schwerpunkte für den Fall eines Einzuges in den Bundestag.

Florian Mayr, 41 Jahre alt, lebt zusammen mit seiner Frau und der 8-jährigen Tochter in der Nähe von Füssen. Nach einer handwerklichen Ausbildung im Bereich der Elektrotechnik war er zunächst in einem Ingenieurbüro für Elektrotechnik tätig. Parallel bildete er sich zum Webdesigner weiter und ist seit 2001 als selbstständiger Unternehmer tätig. Mayr ist seit Oktober 2020 Mitglied der Partei dieBasis und seit Gründung des Kreisverbandes Allgäu Vorsitzender in Doppelspitze. Am 10. April 2021 wurde er zum Direktkandidaten für den Wahlkreis Ostallgäu (257) gewählt. Mayr sagt von sich selbst: „Mit Erfahrung und Sympathie möchte ich an einem positiven Wandel in unserer Gesellschaft und unserer Politik mitwirken und ihn mitgestalten.

Herr Mayr, nennen Sie uns bitte die aus Ihrer Sicht beiden wichtigsten Themen, die Sie im Bundestag nach der Wahl aufgreifen wollen.

Mayr: Da ist zum einen die Mitbestimmung der wahlberechtigten Menschen bei wichtigen politischen Entscheidungen. Und zum zweiten möchte ich den Lobbyismus stark eingrenzen, am besten komplett abschaffen. Transparenz und Vertrauen schaffen.

Worauf sind Sie in Ihrem politischen Leben bisher stolz?

Mayr: Da ich erst seit gut zehn Monaten von politischem Leben sprechen kann, bin ich besonders Stolz auf das in mich gesetzte Vertrauen und damit als Direktkandidat für den Wahlkreis 257 Ostallgäu sowie für die Landesliste Bayern auf Platz 9 gewählt worden zu sein.

Was würden Sie in der Klimapolitik ändern?

Mayr: Eine nachhaltige und sinnvolle Klimapolitik ist absolut wichtig. Ich persönlich würde von der derzeitigen, doch sehr einseitigen Klimapolitik wechseln auf eine Vielfältige. Meiner Meinung nach wird viel zu sehr in nur wenige einzelne Technologien gesetzt. Aber gerade die Vielfalt in den Technologien, neue und etablierte, ein Mix aus allem könnte auch eine Chance verdienen. Unser Klima muss geschützt werden, unsere Umwelt hat wie auch unsere Mitmenschen Achtsamkeit verdient, jedoch halte ich nichts von Klimaverboten.

20 Jahre Afghanistan und jetzt? Was halten Sie von Bundeswehreinsätzen im Ausland?

Mayr: Ich selber habe nicht bei der Bundeswehr gedient, sondern meinen Dienst in sieben Jahren Katastrophenschutz im Landkreis Ostallgäu geleistet. Ich würde das Thema „Bundeswehreinsätze im Ausland“ grundsätzlich und im Zuge der Machtbegrenzung gerne über Volksabstimmungen klären, denn alle Mitbürgerinnen und Mitbürger sollten dies auch mit entscheiden können.

Halten Sie unser Gesundheitswesen für menschlich angemessen und zukunftstauglich?

Mayr: Zunächst können wir dankbar dafür sein, ein funktionierendes Gesundheitswesen und fortschrittliche Notfallmedizin zu haben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, ordentlich entlohnt werden oder Patientinnen und Patienten mit genügend Zeit und menschlicher Fürsorge behandelt werden. Hier gilt es dringend an den Stellschrauben zu drehen. Auch die eigene Wahl der Therapie sollte meiner Meinung nach ausgeprägter möglich sein, ganz gleich, ob es sich um Alternativmedizinische, Schulmedizinische oder ganzheitliche Medizin handelt. Die Gesundheit eines Menschen muss immer ganzheitlich betrachtet werden. Eine Patientin oder ein Patient sollte sich selber für eine Therapiemöglichkeit entscheiden können. Auch bin ich der Meinung, man sollte wieder wegkommen von den sogenannten Fallpauschalen. Ich möchte unserem Gesundheitssystem die Zukunftstauglichkeit keinesfalls abstreiten, verbesserungswürdig ist es allemal und dazu gehören auch die Krankenkassen.

Sind Sie für eine Corona-Impfpflicht für alle – ausgenommen medizinische Sonderfälle?

Mayr: Nein! Ich bin absolut gegen eine Impfpflicht. Jeder Mensch sollte frei entscheiden können ob er oder sie die Impfung möchte oder nicht. Erst recht dann, wenn es sich um Impfstoffe mit einer Notfallzulassung handelt.

Viele Menschen sehen immer tiefer werdende Gräben in der Gesellschaft nicht nur wegen Corona,sondern auch beim Einkommen und Vermögen, bei der Bildungspolitik und den Zukunftsperspektiven. Teilen Sie diese Sorgen oder sehen Sie das anders?

Mayr: Diese Sorge Teile ich voll und ganz. Leider sind die Gräben innerhalb der letzten zwölf Monate besonders tief geworden. Die etablierte Politik scheint derweil alles zu tun, um die Gräben noch tiefer zu graben. Ich und wir als dieBasis Partei möchten keine Spaltung der Gesellschaft. Wir stehen ein für eine große Menschheitsfamilie, in der alle Menschen frei und ohne Angst ihre Meinung sagen können, in der alle Menschen Gehör finden mit ihren Ängsten und Sorgen. Eine Spaltung dürfen wir als Gesellschaft einfach nicht zulassen und hier können alle ihren Teil dazu beitragen. Lasst uns gemeinsam einstehen für eine bessere Welt! Einer meiner größten Wünsche.

Welcher Teil Ihres Parteiprogramms/Wahlprogramms ist für Sie besonders wichtig?

Mayr: Unsere Partei dieBasis hat in Ihrem Logo vier Säulen. Diese Säulen werden getragen auf dem Fundament der Basisdemokratie. Basisdemokratie ist eine Form der direkten Demokratie. Die Menschen sollen eingebunden werden und mit entscheiden dürfen. Stark gekürzt kann man die Säulen folgendermaßen beschreiben:

Die Säule der Freiheit: Die Freiheitsrechte, die im Grundgesetz verankert sind, sind unser höchstes Gut. Der Staat und seine Organe haben die Grundrechte zu achten, zu gewährleisten und jederzeit den Grundsatz der Verhältnismäßig zu wahren.

Die Säule der Machtbegrenzung: Die Übertragung von Macht durch den Souverän, das Volk, an Personen und Instanzen soll in allen Funktionen und Ämtern begrenzt sein. Die Gewaltenteilung muss stets gewährleistet sein. Wir stehen ein für maximale Transparenz des politischen Handelns, die Ergänzung der parlamentarischen Demokratie durch Verfahren der direkten Demokratie.

Die Säule der Achtsamkeit: Achtsamer Umgang mit uns und anderen, der Natur und allen übrigen Lebewesen. Wir sind mit allen Sinnen präsent und stets bereit zum offenen Dialog ohne sofort zu bewerten.

Die Säule der Schwarmintelligenz: So gestalten wir Politik durch die Weisheit der Vielen.

Die Entwicklung einer starken und stabilen Gesellschaft erfordert die direkte und gleichberechtigte Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger.

Eine ausführliche Säulenbeschreibung ist auf der Webseite der Partei dieBasis Bayern zu finden, ebenfalls das 45-seitige Parteiprogramm.

Journalistische Interviews gehören für unsere Kandidaten zur Vorbereitung der Wahlkampagne.

Hier lesen Sie die persönliche Meinung unseres Mitglieds Florian Mayr

PDF mit dem Zeitungsartikel zum Download

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