Unter der Federführung des Basismitglieds Prof. a.D. Dr. Andreas Sönnichsen, Doppelspitze Kreisverband München eröffnet eine unabhängige wissenschaftliche Initiative den konstruktiven Diskurs zwischen „Impfbefürwortern” und „Impfkritikern”
Eine Indikation für eine COVID-Impfung besteht allenfalls bei hohem eigenem Risiko für eine schwere COVID-Erkrankung oder Tod durch COVID. Die COVID-Impfung ist weder bei Personen mit niedrigem COVID-Risiko noch zum Fremdschutz indiziert.
Die unabhängige „Wissenschaftliche Initiative Gesundheit für Österreich“ hat soeben ein 41-seitiges Papier veröffentlicht, das die wichtigsten Studien und Informationen rund um die COVID-Impfstoffe übersichtlich zusammenstellt. Sie will damit Ärzten und Bürgern eine evidenzbasierte Entscheidung für oder gegen die Impfung ermöglichen und gleichzeitig einen „konstruktiven wissenschaftlichen Diskurs zwischen Impfbefürwortern und Impfkritikern“ anstoßen.
Unter dem Titel „Indikation, Kontraindikationen und Nutzen-Schaden-Verhältnis der COVID-Impfung – Eine Zusammenfassung der wichtigsten Studienevidenz“ werten die Autoren mehr als 100 internationale Studien aus. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass in den ersten Wochen nach Abschluss der Impfungen tatsächlich Schutz vor symptomatischer Infektion besteht, wobei Genesene von der Impfung keinen Vorteil zu erwarten haben. Gleichzeitig kommen sie zu dem Schluss, dass diese Impfung für einen großen Teil der Bevölkerung keinen Nutzen hat, dabei aber ein beachtliches Risiko mit sich bringt.
Enttäuschend, aber nicht neu, ist die Tatsache, dass keiner der verfügbaren COVID-Impfstoffe eine sterile Immunität erzielen kann. Gerade noch bei der Alpha-Variante konnte in den ersten Wochen nach der Impfung die Ansteckungsrate reduziert werden. Doch für die Delta-Variante sei schon nach drei Monaten keine relevante Reduktion der Ansteckungsraten mehr anzunehmen. Und bei der Omikron-Variante seien die Ansteckungsraten bei Geimpften nochmals höher.
Kann die Impfung vor einem schweren Verlauf schützen? Hier ist die Studienlage nur sehr begrenzt aussagekräftig. Es zeigt sich zwar anfangs eine vermeintliche Impfeffektivität hinsichtlich der Verhinderung COVID-bedingter Hospitalisierung und Tod, die entscheidenden Parameter Gesamthospitalisierung und Gesamtmortalität werden aber nicht angegeben. Die Studien dazu waren auf einen viel zu kurzen Beobachtungszeitraum von zwei bis drei Wochen begrenzt. Wie lange der Impfschutz – wenn überhaupt vorhanden – anhält, bleibt unklar.
Auch die Booster-Impfung führe „möglicherweise bei Menschen über 60 Jahren zu einer Reduktion schwerer COVID-Verläufe und COVID-assoziierter Todesfälle“. Aber auch hier werden Gesamthospitalisierung und Gesamtmortalität verschwiegen und die dazu existierenden Studien weisen schwere methodische Fehler auf.
Ob die Impfung sich auf die allgemeine Spitalsbelegung und Gesamtmortalität auswirkt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Auch die Effektivität der Impfung bei Kindern und Jugendlichen sei kaum belegt, sie liege wahrscheinlich unter der Effektivität bei Erwachsenen, sodass die Impfung bei Kindern in Anbetracht ihres niedrigen Risikos für einen schweren Verlauf definitiv nicht empfohlen werden könne.
Zu Effekten auf Long COVID liegen bisher keine belastbaren Studienergebnisse vor.
Eine ebenfalls nur dünne Studienlage fanden die Autoren zu Sicherheit und Nebenwirkungen der Impfstoffe. Die derzeitige Datenlage spreche für deutlich mehr und schwerere Nebenwirkungen als von herkömmlichen Impfstoffen bekannt sei. Zudem würden Nebenwirkungen nur selten erfasst: Eine Untererfassung um mindestens den Faktor 10 sei wahrscheinlich. Hier seien hochwertige Studien dringend notwendig, um eine evidenzbasierte Abwägung von Nutzen und Risiko einer Impfung für die Allgemeinheit, aber auch für den individuellen Menschen zu ermöglichen. Die vorliegenden Daten weisen jedenfalls darauf hin, dass die COVID-Impfstoffe deutlich schlechter verträglich seien als herkömmliche Impfstoffe und auch ein bis zu 20fach höheres Todesfallrisiko mitbringen.
Die Autoren führen die vorhandenen Daten rund um bereits bekannte Nebenwirkungen zusammen und leiten daraus vorläufige Indikationen und Kontraindikationen ab. „Eine Indikation für eine COVID-Impfung besteht allenfalls bei hohem eigenem Risiko für eine schwere COVID-Erkrankung oder Tod durch COVID. Die COVID-Impfung ist weder bei Personen mit niedrigem COVID-Risiko noch zum Fremdschutz indiziert.“ Das bedeutet, dass beim größten Teil der Bevölkerung tatsächlich keine Indikation für die Impfung besteht. Internationale Studien zeigen jedenfalls deutlich: Die Gefährlichkeit von COVID liegt im globalen Durchschnitt im Bereich der saisonalen Influenza oder unwesentlich darüber. Für die Omikron-Variante liegt die Gefährlichkeit nach derzeitigen Erkenntnissen sogar sicher unter der Gefährlichkeit der Influenza, wobei junge und gesunde, aber sogar alte gesunde Menschen ein sehr geringes Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf haben. Diesem geringen Krankheitsrisiko müssen Nutzen und Risiken der Impfung gegenübergestellt werden.
Die Wissenschaftliche Initiative Gesundheit für Österreich regt eine offene Diskussion darüber an, ob im Anbetracht des derzeitigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses diese Impfung überhaupt breit für die gesamte Bevölkerung verwendet werden soll. Das Papier versteht sich als ausdrückliche Einladung zum Dialog an wissenschaftliche Fachgesellschaften, Ärztekammern und Expertengremien. Es ist auf der Website von dieBasis Bayern zum Download verfügbar: Evidenzzusammenfassung-COVID-Impfung.pdf