Grundlage einer gesunden Ernährung sind naturnahe, umweltfreundlich produzierte, möglichst aus der Region stammende Lebensmittel. Deren Vermarktung und Akzeptanz wollen wir unterstützen und vorwärts bringen.

Wir möchten Rahmenbedingungen schaffen, die es uns ermöglichen, auf industriell gefertigte Nahrungsmittel zu verzichten. Denn sie machen uns im Übermaß krank, fördern die Gewinne von Großkonzernen zulasten unserer Landwirte und ihre Herstellung verbraucht oft unnötig viel Energie.

Gesunde, wenig verarbeitete Bioprodukte, aber auch verantwortungsvoll hergestellte konventionelle Produkte, sind teurer als mit billigen Zusatzstoffen hergestellte, stark verarbeitete Nahrung aus Massenproduktion. Würde der Schaden an Gesellschaft und Natur mit berücksichtigt, würde sich das Kostenverhältnis wohl eher umkehren.

  • Mehr Gesundheit durch bessere Ernährung: Wir wollen dafür sorgen, dass durch falsche Ernährung bedingte Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Allergien, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Darmkrebs abnehmen und wollen daher den Konsum frischer, unverfälschter Lebensmittel steigern. Wir wollen wieder weg von denaturierter Fertigkost mit bedenklichen Zusatzstoffen und fordern eine konsequentere Produkthaftung durch die Hersteller sowie mehr Transparenz. Die Herkunft der Nahrungsmittel und die Qualität der Produktion sollen klar erkennbar sein.
  • Weichen stellen für eine gesündere Zukunft: Wir befürworten die Bemühungen des Bayerischen Staatsministeriums, eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung mit regionaler Prägung zu fördern. Ein Schwerpunkt wurde bei der Gemeinschaftsverpflegung u.a. in Kitas und Schulen gesetzt.[1] Wir wollen mehr erreichen und unsere Kinder und Jugendlichen dazu befähigen, Nahrungsmittel selbst anzubauen und gesund zu verwerten. Hierfür brauchen wir Lehrgärten und -küchen sowie motivierende, kompetente Lehrer, die sich mit umwelt- und ressourcenschonenden Anbaumethoden auskennen und neben praxisorientiertem Wissen Selbstständigkeit und eigenverantwortliches Handeln vermitteln.
  • Es geht auch einfach: Die erforderlichen Voraussetzungen möchten wir mit wenig Aufwand schaffen und möglichst bereits vorhandene Einrichtungen nutzen, beispielsweise Gaststätten, Vereinsgebäude, Volkshochschulen, Dorfhallen u.a. Begegnungsstätten mit Kochmöglichkeiten. Auch nicht mehr bewirtschaftete Gaststätten sind eine Option. Hygienevorschriften und andere Auflagen wollen wir auf das tatsächlich notwendige Maß reduzieren. Flächen zum Anbau von Obst- und Gemüse lassen sich im persönlichen Austausch vor Ort in jeder Stadt und in jedem Dorf finden. Derartige Mehrfachnutzungen sehen wir als erstrebenswert und sie sind auch machbar, sofern der Wille hierzu besteht.
  • Gemeinsam pflanzen, pflegen, ernten: In Deutschland liegt der Selbstversorgungsgrad bei Gemüse bei nur 38% und der Bedarf an Obst wird sogar nur zu 20% aus heimischer Erzeugung gedeckt.[2] Wir sind somit im erheblichen Maß auf Importe angewiesen. Gerade der Anbau von Gemüse und Obst ist arbeitsintensiv und im Ausland können Lebensmittel aufgrund niedrigerer Löhne deutlich billiger produziert werden. Trotz langer Transportwege sind die Produkte daher meistens günstiger als in Deutschland produzierte Ware. Die schmackhaftesten, frischesten Produkte erhalten wir auf kürzestem Weg durch Eigenanbau. Wir setzen uns dafür ein, viel mehr Obst und Gemüse ganz in der Nähe der Konsumenten zu erzeugen. Unsere Städte sollen grüner und „essbarer“ werden. Wir wollen dafür sorgen, dass öffentlich zugängliche Flächen gärtnerisch genutzt werden und jeder mitmachen kann. Auch in den Dörfern möchten wir wieder viel mehr Obst und Gemüse sehen. Wir wollen eine umweltschonendere Produktion, biologische Vielfalt und mehr sozialen Austausch. Daher haben wir vor, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land Gemeinschaftsgärten zu fördern.
  • Es muss drauf stehen, was drin ist: Wir wollen, dass Lebensmittelzusatzstoffe mit vollem Namen, nicht mit den E-Nummern, aufgeführt werden. Es ist dem Verbraucher nicht weiter zuzumuten, die mittlerweile mehr als 300 E-Nummern zu überblicken. Tierische Produkte in Lebensmitteln sollten auch dann kennzeichnungspflichtig sein, wenn es sich um sehr geringe Anteile handelt. Das betrifft besonders auch die Beimischung von Insekten. Lebensmittel tierischer Herkunft sollten zudem bei der Verwendung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in der Fütterung als solche explizit gekennzeichnet werden.
  • Keine visuelle Irreführung: Bilder wirken in Sekundenschnelle und tragen entscheidend zu unserer Kaufentscheidung bei. Deshalb braucht es gesetzliche Vorgaben, dass bei allen Lebensmitteln nur Bilder verwendet werden, die der tatsächlichen Herstellung entsprechen.
  • Nein zur Lebensmittelampel: Die Einführung des Nutri-Scores war ein Schritt in die falsche Richtung. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist nicht in Form einer fünfstufigen Kennzeichnung darstellbar, die Lebensmittel in „böse“ (Fette, Zucker, Salz) und „gute“ Inhaltsstoffe (Ballaststoffe, Proteine, Obst, Gemüse, Nüsse) einteilt und dabei den Grad der Verarbeitung und das Vorhandensein womöglich gesundheitsschädlicher Zusatzstoffe komplett vernachlässigt. Nur so kann es zustande kommen, dass beispielsweise eine koffeinhaltige „light“-Limonade besser bewertet wird als Bio-Apfelsaft.
  • Essen ist Lebensqualität: Wir sollten den Wert der Lebensmittel wieder mehr über wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe definieren und nicht nur nach Kalorien bewerten. Dazu braucht es eine Landwirtschaft, die auf gesunden Böden hochwertige pflanzliche Lebensmittel erzeugt. Moderne Hochleistungssorten ermöglichen zwar mehr Ertrag und sehen häufig besonders schön aus, dafür müssen wir allerdings womöglich erhebliche Einbußen hinsichtlich Geschmack und hochwertigen Inhaltsstoffen in Kauf nehmen. Das betrifft auch Fleischprodukte von Hochleistungsrassen, wobei die Fütterung und besonders auch die Haltungs- und Schlachtbedingungen oft einen noch viel größeren Einfluss auf die Qualität und den Geschmack haben. Synthetische Aromen verführen unsere Geschmacksnerven, können sie jedoch nicht lange täuschen. Wir wünschen uns, dass die Menschen den Geschmack und die Qualität natürlicher Lebensmittel wieder mehr kennen und schätzen lernen.
  • Ja zum Aufbau kleiner, regionaler Strukturen bei der Lebensmittelvermarktung: Hofläden und andere Formen der Direktvermarktung, handwerkliche Bäckereien und Metzgereien wollen wir tatkräftig unterstützen. Der bürokratische Aufwand sowie Auflagen und Kontrollen haben allerdings ein unerträgliches Maß erreicht. Wir wollen die Umsetzung derartiger Vorhaben wieder deutlich vereinfachen und die Kompetenz und Eigenverantwortung sowohl der Produzenten als auch der Konsumenten stärken.
  • Machtbegrenzung im Lebensmittelhandel: Die Erzeuger sollten die Möglichkeit erhalten, ihre Produkte wie z.B. Milch zu bündeln, damit sie mit den Abnehmern auf Augenhöhe Preisverhandlungen führen können. Der Trend zu immer billigeren Lebensmitteln führt zu Geringschätzung, zunehmend schlechter Qualität und letztlich auch zur Verschwendung.
  • Den Weg für innovative Direktvertriebsmöglichkeiten ebnen: Wir möchten die Erzeuger von Nahrungsmitteln ermutigen, ihre Produkte auf einer eigenen großen Internetplattform anzubieten. Gemeinsam könnten sie auf diesem Weg sowohl den Lebensmittelhandel als auch weiterverarbeitende Betriebe und Endverbraucher direkt erreichen und zudem mehr Einfluss auf Preisgestaltung und Transparenz ausüben.
  • Wer sich nicht wehrt, isst verkehrt: Die Politik gibt vor, was wir zu essen haben. Die EU soll die Interessen der europäischen Staaten auf dem Weltmarkt wahren. Auf den großen Märkten können sich nur große, multinationale Unternehmen durchsetzen, für die weder Qualität noch Nachhaltigkeit im Fokus steht, sondern Einfluss und schneller Gewinn. Wir von der Partei dieBasis wollen stattdessen gesunde, naturnahe Lebensmittel auf kurzen Transportwegen. Durch unser Einkaufsverhalten und unseren Lebensstil kann jeder etwas dazu beitragen.

[1] Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten | Ernährung (bayern.de)

[2] Deutsche Landwirte können die Bürger zu 80 % selbst versorgen (topagrar.com)

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